Der kleine Suchermonitor aus dem Camcorder

Ältere analoge Camcorder aus den neunziger Jahren besaßen in der Regel noch keine aufklappbaren Displays, wie man das von heutigen Geräten kennt. Entweder hatten diese Geräte optische Sucher oder auch elektronische, welche im Prinzip aus kleinen Monitoren mit normalem Composite-Videoeingang bestanden. Der Suchermonitor auf dem Bild ist ein solcher Minimonitor. Er besitzt sogar noch eine winzige Bildröhre mit einer Bildschirmdiagonale von nur etwas mehr als einem Zentimeter. Die Bildröhre ist ohne Sockel etwa sechs Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von circa anderthalb Zentimetern. Links im Bild ist die Platine mit der Monitorelektronik zu sehen. Es reicht neben der Betriebsspannung von fünf Volt ein ganz gewöhnliches Composite-Videosignal aus, um den Monitor in Betrieb zu nehmen.

Mit im Monitorgehäuse eingebaut war eine LED, welche die Aufnahme im Blickfeld signalisierte. Sie befindet sich auf einer kleinen Extraplatine. Deutlich im Bild zu sehen ist der Hochspannungsteil auf der Monitorplatine, wie er zum Betrieb mit jeder Bildröhre benötigt wird. Die Ablenkspulen für die Bildröhre befinden sich unter der Abschirmung am Bildröhrenhals. Das rosafarbene Kabel ist übrigens die Anodenleitung, die normalerweise mit einem separaten Anschluss der Bildröhre verbunden wird. Auf der Platine befinden sich einige Potentiometer, um Einstellungen der Fokussierung oder des Kontrasts vornehmen zu können.

Die Lötseite der Monitorplatine. Auf ihr befindet sich das Herzstück der Elektronik, ein SMD-IC des Typs AN2510S. In diesem IC ist der größte Teil der Monitorelektronik integriert, was einer der Hauptgründe für die geringe Größe der Elektronik sein dürfte. Auch ein Datenblatt zu diesem SMD-IC konnte ich in den Weiten des Internets auftreiben.

Natürlich wollte ich den Minibildschirm auch einmal in Betrieb nehmen. Der gemeinsame Masseanschluss für die Betriebsspannung sowie den Videoeingang war schnell gefunden. Ich brauchte dazu nur mit einem Durchgangsprüfer die elektrische Verbindung der einzelnen Anschlussleitungen zur Abschirmung des Hochspannungsteils auf der Platine zu überprüfen. Mithilfe des Datenblatts zum IC AN2510S gelang es mir, auch die anderen Kabel zu identifizieren. Ich habe dann den Bildschirm mit einer 5-Volt-Spannungsquelle sowie dem Ausgang eines DVD-Players verbunden. Wie man auf dem Bild erkennen kann, funktioniert der Suchermonitor einwandfrei. Die meisten dieser Suchermonitore lassen sich auf diese Weise wieder in Betrieb nehmen. Lediglich bei den Modellen mit einem LCD-Bildschirm statt einer Bildröhre ist es leider nicht so einfach, da diese Suchermonitore eine andere Ansteuerung benötigen. Gleiches gilt übrigens auch für die aufklappbaren Displays neuerer Camcorder.

Ein weiterer Suchermonitor

Neulich fand ich in meinem Sammelsurium einen weiteren Suchermonitor. Er benötigt ebenfalls eine Betriebsspannung von fünf bis sechs Volt und kann mit einem Composite-Videosignal gespeist werden.

Die integrierte Schaltung des Typs AN2514S war schon im ersten Suchermonitor verbaut. Die Platine sieht etwas anders aus als beim ersten Exemplar.

Die Seitenansicht. Rechts im Bild zu sehen ist der winzige Zeilentrafo.

Eine Runde Freecell gefällig?

Das Bild durch eine Lupe betrachtet. Man kann man fast schon die Werte der Karten erkennen. Der Monitor ist an einem alten Windows-98-Laptop angeschlossen.

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