Die Senseo-Maschine HD7810 mit kaputtem Kondensator

Senseo geht aus.

So ein Kaffee zwischendurch ist schon eine feine Sache. Leider kommt es aber hin und wieder vor, dass das gute Stück natürlich im ungünstigsten Moment nicht mehr so recht funktionieren will. Im Falle dieses Exemplars hier, einer Senseo-Kaffeepadmaschine des Typs HD7810 war es so, dass die Maschine sich während des Brühvorgangs bzw. des Wasserdurchlaufs einfach abschaltete. Zwar konnte das Gerät unmittelbar danach wieder eingeschaltet werden, schaltete sich aber noch einen kurzen Moment sofort wieder aus, sodass es nicht möglich war, einen Kaffee zuzubereiten. Natürlich fragte ich mich in diesem Moment, was dies denn für ein Fehler sei und wie dieser behoben werden könne. Nach kurzem Recherchieren im Internet fand ich heraus, dass dieser Fehler bei verschiedenen Senseo-Maschinen schon vorgekommen war. Ein defekter Kondensator im Netzteil der Maschine (sofern man diese Schaltung überhaupt als Netzteil bezeichnen kann) sollte die Ursache sein. Einen einfachen Kondensator auszutauschen, sollte für mich kein Problem darstellen, weshalb ich mich zur sofortigen Reparatur des Gerätes entschied. Schließlich hatte ich gerade erst eine neue Packung Kaffeepads meiner Lieblingssorte gekauft, die ich auch aufbrauchen wollte.

Leider ist es bei dieser Maschine nicht damit getan, einfach ein paar Schrauben aus dem Gehäuse heraus zu drehen, um diese anschließend ganz einfach auseinandernehmen zu können. Fast die ganze Kaffeemaschine wird lediglich mithilfe einiger Kunststoffnasen zusammengehalten, die zum Öffnen des Gerätes gelöst werden müssen. Nach dem Herausnehmen des Wassertanks musste ich erst einmal den Überlaufstutzen an der Rückseite des Gerätes entfernen. Nach vorsichtigem Ziehen und gleichzeitigem Drehen konnte ich diesen abnehmen.

Leider ist mir dabei eine kleine Kunststoffnase am Stutzen abgebrochen, wie man hier sehr gut erkennen kann. Allerdings ist dies nicht besonders schlimm. Der Stutzen lässt sich nachher trotzdem wieder ohne Probleme am Gerät befestigen.

Solche Kunststoffnasen sind es, welche die einzelnen Gehäuseteile zusammenhalten. Im Falle der Abdeckung an der Rückseite des Gerätes können die Nasen mithilfe eines Schlitzschraubendrehers ganz einfach gelöst werden.

Ein erster Einblick in das Gerät. Das Wasser wird mithilfe einer Art Durchlauferhitzer (das weiße Gebilde) auf die gewünschte Temperatur gebracht. Deutlich auf dem Bild zu sehen ist auch das Dreiwege-Ventil. Dieses Ventil soll verhindern, dass während des Aufheizens der Maschine heißes Wasser aus einem eventuell offen stehenden Deckel spritzen kann. Das durch die Siedeblasen entstehende Gemisch aus Wasserdampf und Wasser wird über dieses Ventil in den Tank umgeleitet, sodass nur erhitztes Wasser mit konstantem Druck zur Brühkammer gelangen kann. Leider stellt auch dieses Ventil eine häufige Fehlerursache dar. Doch dazu mehr weiter unten.

Um den Gehäuseboden der Senseo-Maschine abnehmen zu können, müssen zwei Schrauben im Inneren des Gerätes herausgedreht werden. Dies ist auch der Grund dafür, weshalb ich überhaupt den rückwärtigen Deckel am Gerät entfernt habe. Der rote Kreis markiert eine der beiden Stellen, wo sich diese Schrauben befinden. Das nächste Bild zeigt die Lage der anderen Befestigungsschraube.

Der Gehäuseboden ist abgesehen von den eben erwähnten beiden Schrauben im Inneren des Gerätes genau wie die rückwärtige Abdeckung mit Kunststoffnasen befestigt. Diese können wieder mit einem geeigneten Schlitzschraubendreher gelöst und der Gehäuseboden vorsichtig geöffnet werden.

Im Inneren des Gerätes gibt es nicht viel zu sehen. Lediglich eine kleine Platine steuert die ganze Maschine. Hier ist auch schon der Übeltäter zu sehen, der für den Ausfall der Maschine verantwortlich ist. Es handelt sich um den gelben Netzteilkondensator links auf der Platine. Um ihn heraus löten zu können, muss die Platine aus dem Gehäuse herausgenommen werden.

Die drei Knöpfe der Kaffeepadmaschine konnten einfach nach vorne geklappt werden.

So sieht die Platine auf der Unterseite aus. Links im Bild zu sehen ist die eigentliche elektronische Steuerung der Maschine. Bei dem Kondensator handelt es sich übrigens um ein Bauteil mit einer Kapazität von 0,47 Mikrofarad (MKP X2) und einer maximalen Wechselspannung von 275 Volt. Solche Kondensatoren bekommt man einen geringen Betrag in jedem gut sortierten Elektronikhandel oder Elektronikversand.

Senseo geht aus? Ursache und Wirkung der Fehlfunktion

Der defekte Kondensator verliert im Laufe der Zeit seine Kapazität. Dieser Kapazitätsverlust ist sogar enorm. Nach dem Ausfall der Maschine betrug die tatsächliche Kapazität des defekten Kondensators weniger als ein Viertel des ursprünglichen Wertes. Wegen dieses Kapazitätsverlustes kommt es zu einem Abfall der Versorgungsspannung der elektronischen Steuerung. Fällt diese Spannung unter einen bestimmten Wert ab, führt die Elektronik quasi einen Reset aus. Dadurch wird die Maschine in den Zustand zurückversetzt, den Sie direkt nach dem Einstecken des Netzsteckers in die Steckdose besitzt. Sie ist ausgeschaltet.

Das defekte Dreiwegeventil

Das Dreiwegeventil im Bild sorgte bei meiner Kaffeemaschine ebenfalls für Probleme. Es floss während des Aufbrühens zu viel Wasser in den Vorratstank zurück. Die Tasse wird dadurch nicht mehr voll. Zum Schluss ging dies so weit, dass kaum noch Wasser in der Tasse landete, da dieses fast nur noch in den Vorratstank zurück und somit im Kreis floss. Bei verschiedenen Händlern bekommt man dieses Ersatzteil für einige Euro. Man braucht nur noch einige Kabelbinder zum Befestigen der Schlauchanschlüsse, wie man auf dem Bild auch gut erkennen kann.

Wichtig:

Dieser Beitrag dokumentiert nur tatsächlich aufgetretene Fehler an diesem Gerät sowie deren Ursachen und natürlich die Fehlerbehebung. Reparaturen elektrischer Geräte sollten nur von entsprechend ausgebildeten Fachleuten durchgeführt werden. Dieser Beitrag soll keine Anleitung darstellen, mit deren Hilfe technische Laien solche Reparaturen durchführen können. Entsprechendes technisches Fachwissen ist immer notwendig.

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