Der Taschenrechner aus den Siebzigern

Solche Taschenrechner wie dieser hier waren in den siebziger Jahren die ersten Exemplare dieser Art, die man käuflich erwerben konnte. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich das erste Mal einen solchen Taschenrechner sah und fasziniert davon war, wie schnell doch eine solche Maschine in der Lage war, die kompliziertesten Rechenaufgaben zu lösen. Aus heutiger Sicht waren es natürlich alles andere als komplizierte Rechenaufgaben, da die meisten der damals erhältlichen Taschenrechner wie dieser hier nur über die einfachsten Grundfunktionen verfügten; die vier Grundrechenarten sowie die Prozentrechnung. Mehr ist zumindest bei diesem Exemplar hier nicht möglich. Bei diesem Taschenrechner hier handelt es sich noch nicht einmal um ein Markengerät. Über dem Display ist die Bezeichnung "Superlectron" zu lesen.

Innen sieht es auch nicht besonders spektakulär aus. Neben dem Batteriefach, dem Schalter zum Ein- und Ausschalten des Rechners sowie einer Anschlussbuchse für ein externes Netzteil ist zunächst einmal nur die Platine des Gerätes zu sehen.

Klappt man die nach dem Öffnen des Gerätes sichtbare Platine auf, sieht man auf der anderen Seite die relativ wenigen Bauteile des Taschenrechners. Das Herzstück bildet hier die integrierte Schaltung im unteren Bereich der Platine mit der Typenbezeichnung TMS0851NC des Herstellers Texas Instruments. Laut meiner Recherche stammt diese integrierte Schaltung aus der Mitte der siebziger Jahre. Der Taschenrechner dürfte etwa in der gleichen Zeit hergestellt worden sein.

Im oberen Bereich der Platine zu sehen ist die sogenannte Numitron-Anzeige des Taschenrechners. In den ersten Rechnern wurden hauptsächlich solche Anzeigen oder auch LED-Displays eingesetzt. Erst etwas später ging man dazu über, den Taschenrechnern batteriesparende LCD-Displays zu spendieren. Die Anzeige in diesen Taschenrechner hier funktioniert ähnlich wie eine Elektronenröhre. Die einzelnen Ziffernsegmente bestehen aus speziell beschichteten Flächen, die beim Auftreffen von Elektronen sichtbares Licht abgeben.

Das kleine runde Teil in der Mitte der Platine ist übrigens Teil eines Spannungswandlers. Es handelt sich hier um einen winzigen Transformator, der dazu dient, die von den Batterien abgegebene Spannung in Höhe von 3 Volt in eine etwas höhere Spannung umzuwandeln, wie sie für den Betrieb des Numitron-Displays benötigt wird.

Hier ist noch einmal das Numitron-Display zu sehen. Ähnlich wie eine herkömmliche Elektronenröhre besitzt auch dieses Display eine beheizte Kathode, die als einfacher Draht über die Leuchtziffern gespannt wurde. Wenn man das Licht im Raum etwas abdunkelt und den Taschenrechner einschaltet, kann man das schwache Glimmen dieser Glühfäden sehen. Dieser Taschenrechner hier scheint allerdings eine Fehlfunktion zu haben. Die Ziffer ganz links leuchtet ebenfalls auf, wenn man den Taschenrechner einschaltet. Normalerweise dürfte sie das nicht. Woran dies liegt, weiß ich auch nicht. Allerdings besitzt der Rechner sogar eine Art Energiesparfunktion bzw. einen Bereitschaftsmodus. Drückt man für einige Sekunden keine Taste, leuchtet in linken Bereich des Displays nur ein kleiner Strich auf. Die anderen Ziffern werden abgeschaltet. Drückt man nun eine Taste, schaltet sich das Display wieder ein.

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