Der Akkuschrauber mit defektem Akku

Akkuschrauber ohne eingesetzten Akku

Das Schicksal dieses Akkuschraubers ist jenes, welches die meisten Geräte dieser Art irgendwann einmal trifft. Der hier ehemals eingesetzte Nickel-Cadmium-Akkupack hat schon vor langer Zeit den Geist aufgegeben und war nicht mehr in der Lage, diesen Akkuschrauber mit ausreichender Energie zu versorgen. Leider ist dieser Fall keine Seltenheit. Die häufigste Ursache dafür, dass diese Werkzeuge nach relativ kurzer Zeit entsorgt werden müssen, ist die, dass die Akkus irgendwann ihre Kapazität verlieren und nicht mehr genügend Energie für den Motor des Werkzeuges liefern können. Einer der Gründe für den meist vorzeitigen Ausfall der Akkus ist der, dass mehrere Akkuzellen in Reihe geschaltet und diese mit einem ungeregelten Ladegerät aufgeladen werden. Versagen nun im Laufe der Zeit einzelne Akkuzellen, so lässt natürlich auch die gesamte Leistung der Reihenschaltung aus mehreren Akkuzellen nach, sodass die Energie nicht mehr ausreicht. Trotz bzw. wegen des häufigen Aufladens sind die Akkus nicht mehr zu gebrauchen. Außerdem haben die meisten in diesen Werkzeugen eingesetzten Akkus (wenn man mal von modernen Werkzeugen mit Lithium-Ionen-Akkus absieht) die Eigenschaft, sich im Laufe der Zeit selbst zu entladen. So kommt es auch, dass der Akkuschrauber bzw. dessen Akku oft gerade dann nicht einsatzbereit ist, wenn man ihn einmal braucht. Besonders häufig ist dies dann der Fall, wenn das Werkzeug längere Zeit unbenutzt herumlag. Was soll man nun mit einem solchen Werkzeug anfangen? Einfach wegwerfen?

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Geöffneter Akkuschrauber

Ich entschloss mich dazu, einen Versuch zu wagen und den Akkuschrauber ohne Akku in Betrieb zu nehmen, indem ich ein altes Netzteil an das Werkzeug anschloss. Eigentlich sollte es doch möglich sein, den Akkuschrauber auch mit einem Netzteil zu betreiben. Der alte Akku übrigens wurde schon längst entsorgt. Das Werkzeug selber habe ich aus irgendwelchen Gründen noch einmal aufgehoben, da es mir seinerzeit sehr schwer fiel, es einfach wegzuschmeißen. Im Bild oben sieht man den geöffneten Akkuschrauber. Er besitzt übrigens eine stufenlose Drehzahlregelung mit Umschaltung der Drehrichtung. Diese ist im Griff integriert. Lediglich der hier eingesetzte Halbleiter (MOSFET) befindet sich an einem Kühlkörper direkt hinter dem Motor. Unten im Bild sind die Anschlüsse für den Akku zu erkennen. Hier soll das Netzteil angeschlossen werden. Plus- und Minuspol sind gut anhand der Kabelfarben erkennbar.

Man kann in diesem Bild deutlich erkennen, dass der Motor für den Akkuschrauber für eine Spannung von 14,4 Volt ausgelegt ist. Genau diese Spannung hatte auch der ehemals in diesem Gerät eingesetzte Akku. Ich habe für den Versuch ein Netzteil mit einer Spannung von 15 Volt verwendet. Die 0,6 Volt Spannungsunterschied dürften nicht weiter ins Gewicht fallen. Das Netzteil besitzt übrigens einen maximalen Ausgangsstrom von etwa 4 Ampere. Ich hoffe, dass der Strom ausreicht. Direkt vor dem Motor zu sehen ist übrigens das Planetengetriebe, durch welches die richtige Untersetzung erzeugt wird. Der Akkuschrauber hier verfügt auch über eine Drehzahlbegrenzung sowie ein Schnellspann-Bohrfutter. Es dürfte sich also durchaus lohnen, diesen Akkuschrauber mit defektem Akku weiterhin verwenden zu können.

Hier habe ich die Anschlussleitung des Netzteils fest an den Akkuanschluss im Akkuschrauber angelötet. Eine erste Funktionskontrolle bei geöffnetem Werkzeug war schon einmal erfolgreich. Nun wollte ich natürlich den Akkuschreiber wieder schließen und ausprobieren. Tatsächlich kann ich dank des externen Netzteils nun den Akkuschrauber auch mit Netzteil verwenden. Die Alternative wäre gewesen, ihn zu entsorgen. Eine Neuanschaffung eines passenden Akkus lohnt sich hier sicherlich nicht mehr, da die Akkus in der Regel als Ersatz teurer sind als die Neuanschaffung eines Werkzeuges mitsamt Akku. In moderneren Werkzeugen werden übrigens häufig Lithium-Ionen-Akkus eingesetzt, welche in der Regel länger halten als die in diesem Gerät verwendeten Akkus mit Nickel-Cadmium-Technologie. Außerdem besitzen Lithium-Ionen-Akkus den Vorteil, dass diese auch nach einiger Zeit der Nichtbenutzung der Werkzeuge noch nicht vollständig entladen sind. Für diesen Akkuschrauber hier hat sich das Akkuproblem auf den Fall ein für allemal erledigt. Das Netzteil stammte übrigens an einem alten (natürlich defekten und bereits entsorgten) Flachbildschirm.

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