Stereoanlage Universum VTCF 407 bzw. Telefunken Studio Center 7004

Diese Stereoanlage war vor vielen Jahren (etwa so um 1980 herum) vermutlich der ganze Stolz ihres Besitzers. Sie besteht aus den damals üblichen Komponenten Radio mit Verstärkerteil, Plattenspieler und Kassettendeck. Apropos Verstärkerteil: Dieser hat es mit einer Leistung von satten 140 Watt durchaus in sich. Für damalige Verhältnisse hatte diese Stereoanlage eine durchaus vorzeigbare Ausgangsleistung. Dieses Gerät stammt übrigens aus dem Hause Quelle, worauf der hauseigene Name Universum hindeutet. Das Gerät besitzt die Typenbezeichnung VTCF 407. Auf der Vorderseite zu sehen ist außerdem der Schriftzug „Senator“, wie er von Quelle zur damaligen Zeit für einige Stereoanlagen verwendet wurde. Trotz der quelleeigenen Bezeichnung Universum kann das Gerät jedoch seine wahre Herkunft nicht ganz verbergen. Einige Details deuten darauf hin, wer dieses Gerät wirklich hergestellt hat. Schließlich ist ja bekannt, dass Quelle die Geräte nicht selbst hergestellt hat, sondern diese von Zulieferern bekam. Schaut man etwas genauer hin, entdeckt man den Schriftzug „High Com“ auf der Vorderseite des Gerätes bzw. auf dem Kassettendeck. Hier handelt es sich quasi um eine firmeneigene Bezeichnung des damaligen Elektronikkonzerns Telefunken, von dem das Gerät (bis auf den Plattenspieler) hergestellt wurde. Nach einiger Recherche habe ich sogar herausgefunden, dass es ein baugleiches Gerät direkt von Telefunken gibt. Hier handelt es sich um das Telefunken Studio Center 7004.

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Ein Blick unter die Stereoanlage Universum VTCF 407 bzw. das Telefunken Studio Center 7004. Eine riesige Blechabdeckung ist zu sehen, welche geradezu dazu einlädt, diese einmal loszuschrauben. Oben rechts im Bild zu sehen sind übrigens die Einstellungsregler zum Einstellen der UKW-Stationen, die mit den vorne am Gerät befindlichen Sensortasten ausgewählt werden können.

Jede Menge Leiterbahnen sieht man nach der Abnahme der Blechabdeckung. Wirklich etwas ausrichten kann man von hier unten aus wohl eher nicht. Aber interessant ist der Aufbau des Gehäuses, welches aus einer Art Kunststoffchassis besteht.

Hier sind noch einmal die Einstellregler für die UKW-Sender zu sehen. Das Ganze funktioniert so ähnlich wie bei damaligen Fernsehgeräten, bei denen die einzelnen Fernsehprogramme ebenfalls über solche Regler eingestellt (quasi programmiert) wurden.

Hinten am Gehäuseoberteil befanden sich einige Schrauben, die ich zum Lösen des Gehäuseoberteils heraus gedreht habe. Das gesamte Oberteil konnte dann zusammen mit dem Plattenspieler und dem Kassettendeck abgenommen werden. Das Auseinanderbauen musste allerdings mit etwas Vorsicht erfolgen, um die Anschlusskabel nicht abzureißen. Glücklicherweise waren diese über Steckverbindungen mit dem Radio- bzw. Verstärkerteil verbunden. Die vordere Abdeckung des Gerätes konnte ebenfalls recht schnell und einfach entfernt werden. Diese ist übrigens aus Metall. Hier ein Blick von oben auf die Elektronik des Radios und Verstärkerteils. Im linken Bereich kann man sehr gut den großen Netztransformator sehen, welcher neben dem Radio und den Verstärkerteil auch das Kassettendeck mit Strom versorgt. Die Elektronik vom Radioteil und Verstärkerteil wurde auf mehrere einzelne Platinen verteilt.

In diesem Bild sieht man links in Netztrafo, in der Mitte den Verstärkerteil und rechts sowie vorne Elektronik für den Radioteil des Gerätes. Vorne rechts im Bild, sehr gut den großen Drehkondensator erkennen.

Entsprechend seiner Ausgangsleistung, besitzt der Verstärkerteil leistungsstarke Transistoren mit einem sehr großen Kühlkörper, wie in diesem Bild sehr gut zu erkennen ist. Am Kühlkörper selbst wurde eine Art Temperaturschalter angebracht, der wohl bei Überlast bzw. Überhitzung die Endstufe abschalten soll. Sehr gut zu erkennen sind auch die riesigen Elektrolytkondensatoren im Verstärkerteil. Das Gerät machte übrigens, als ich es bekam, keinen einzigen Mucks. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Wackelkontakt im Gerät. Nachdem ich die Steckverbindungen und Sicherungshalter gereinigt hatte, funktionierte das Radio und auch der Verstärkerteil wieder. Kassettenteil und Plattenspieler dagegen streikten nach wie vor.

Bei dieser Stereoanlage setzte man schon auf die LED-Technik. Sowohl die Abstimmanzeige als auch die Frequenzanzeige für die Stationstasten erfolgt über LED-Zeilen mit jeweils fünf einzelnen Leuchtdioden. Die (leider nur sehr grobe) Frequenzanzeige mithilfe der fünf Leuchtdioden funktioniert übrigens auch dann, wenn die Frequenzeinstellung über die Radioskala erfolgt und keine Station ausgewählt ist. Unter den Anzeigen zu sehen sind die Sensortasten, die übrigens auch beleuchtet sind. Die jeweils ausgewählte Station wird über eine beleuchtete Sensortaste signalisiert.

Sowohl der Plattenspieler als auch das Kassettendeck der Stereoanlage Universum VTCF 407 bzw. des Telefunken Studio Center 7004 benötigten noch Reparaturen. Beim Plattenspieler fehlte leider der komplette Tonabnehmer. Außerdem war der Antriebsriemen defekt und musste ausgewechselt werden. Auch der Motor musste zunächst ausgebaut, gereinigt und mit neuem Schmiermittel versehen werden. Nachdem wann ein neuer Tonabnehmer mitsamt Nadel eingebaut worden war, funktionierte er wieder. Dem Kassettendeck habe ich auf meiner Bandmaschinenseite eine eigene Seite gewidmet. Auch hier waren einige Wartungs- und Reinigungsarbeiten notwendig, ehe das Gerät wieder einwandfrei funktionierte.

Der Plattenspieler während eines Probelaufs. Der Rand des Plattentellers besitzt auch einige Markierungen zur Einstellung der richtigen Drehzahl. Leider besitzt dieses Gerät keine eigene Stroboskoplampe. Hier ist man auf eine mit Wechselspannung betriebene Lichtquelle angewiesen, um die Markierungen am Plattenteller während des Betriebes erkennen zu können. Mit dem Geschwindigkeitsregler kann dann die Drehzahl genau eingestellt werden.

Diese Stereoanlage besitzt einen sehr guten Klang. Man sollte nur ausreichend dimensionierte Lautsprecherboxen anschließen. Ein Schönheitsfehler ist leider der auf einer Seite gebrochene Deckel der Stereoanlage. Zwar habe ich diesen kleben können. Allerdings sind die Klebestellen auch recht deutlich zu sehen.

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